Press Review BF Visp

Blues ist nicht einfach . . . Blues
7. Blues-Night im Visper La Poste: Abwechslung führte Regie
Lucky Luke, der Mann der schneller schiesst als sein Schatten zieht, würde zweifelsohne neidisch werden: Nicht minder schnell als seine Kugeln durch die Luft fliegen nämlich Elias Bernets Finger über die Pianotasten: Boogie-Woogie ist wahrlich nichts für bedächtige Händchen.
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24 Jahre jung ist der St. Galler, der da mit seiner Band durch die Stücke rast, ab und zu ein ruhiges Stück einstreut, bloss um dann noch stärker Vollgas zu geben. Viel Drive haben sie drauf, der Pianist und seine Band. Und was ein Blick ins Publikum an den Tischen und der Bar annehmen lässt. An die drei Viertel der Blues-Fans im fast voll besetzten Visper La-Poste-Foyer stehen in einem Alter, das es ihnen erlauben würde, Vater oder Mutter dieses jungen Musikers zu sein.
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Was sich so alles unter Blues verstehen lässt eine Frage, die wohl nach mehr als bloss hundert Antworten ruft. Oder wohl noch mehr. Zumindest eine Handvoll mögliche Antworten lieferte die 7. Blues-Night, die es freitags im Visper La Poste zu geniessen gab. Ein Konzertabend, der einiges versprach und das meiste davon auch einlöste. Zumindest in musikalischer Hinsicht: Da waren Könner (und was auffiel: keine einzige Frau . . .) am Werk, da gab es nun wirklich nichts zu bemängeln.
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Was hingegen wie an anderen Konzerten der «nicht-klassischen Art» auch an der Blues-Night unangenehm daherkam: Jede Menge an «Hintergrundgeräuschen», die jedes leise und ruhige Stück schlicht und einfach kaputt machen. Es scheint, als ob eine Menge Leute bloss noch in den vordersten Kirchenbänken hockend ruhig zuhören können und wollen . . .
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Country-Blues, City-Blues oder Holy-Blues dies nur drei der Blues-Richtungen, mit denen Fruteland Jackson mit Fernando Jones die Blues-Night eröffneten. Die beiden frönten dabei dem Akustik-Stil und überzeugten. Zum einen mit ihrem Gitarren- und Harpspiel, zum andern mit dem Gesang. Wirklich stark die Stimmen und ebenso unterhaltsam wie lehrreich, was der stets lächelnde Fruteland Jackson zwischendurch so alles zu erzählen wusste.
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Kraftvoll und temporeich daher kam anschliessend das Konzert des St. Galler Boogie-Woogie-Spezialisten Elias Bernet. Gut in Fahrt war auch seine Band. Vor allem der Gitarrist setzte einige Akzente, aber auch die beiden Bläser überzeugten. Zuweilen kam der Sound «Blues Brother»-mässig von der Bühne runter, aber auch die langsameren Stücke tönten gut. «Än starchi Stimm fer äso äs schmächtigs Büöbji», beurteilte eine Zuhörerin die gesangliche Leistung von Elias Bernet. Was sich durchaus als Lob auffassen liess . . .
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Rau und schnörkellos, ganz schön rockig und vor allem lebhaft so liesse sich umschreiben, was die amerikanischen «Cash Box Kings» zum Abschluss boten. Zumindest die ersten Stücke riefen Erinnerungen wach an jene Zeiten, als die legendären The Doors ihren «Roadhouse-Blues» hochleben liessen . . . Zu guter Letzt standen praktisch alle Musiker der 7. La-Poste-Blues-Night gemeinsam auf der Bühne: Verschwitzt und zufrieden wie das Publikum auch. Der Applaus war mehr als bloss verdient. Und was einem da einen Abend lang vor Augen geführt worden war: Blues ist wirklich nicht einfach . . . Blues, sondern verfügt über unzählige Facetten, die je länger der Abend einem sogar in die Beine gehen können. blo






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